Ihr regionales oder lokales Unternehmen könnte mehr Kunden vertragen? Werbung ist das Zauberwort – aber nicht irgendwo, sondern dort, wo sich Ihre Zielgruppe aufhält.
Erfahren Sie in dieser umfassenden Übersicht, welche 7 Strategien bei regionaler Werbung erfolgversprechend sind. Am Ende des Artikels fällt es Ihnen einfacher, sich für bestimmte Optionen zu entscheiden.
Inhalt
Exkurs: Was ist Geomarketing?
Bei regionaler Werbung kommt oft Geomarketing zum Einsatz. Das Ziel ist es, von den über 19 Millionen Wohngebäuden in Deutschland (2021) herauszufinden, wo Ihre Zielgruppe zuhause ist.
Geomarketing verknüpft die räumliche Dimension wie Postleitzahlen mit Merkmalen, die aus der Marktforschung oder von öffentlichen Ämtern stammen. Mit dem Prinzip „Gleich und gleich gesellt sich gern“ werden anhand von Wahrscheinlichkeiten die Soziodemographie, Kaufkraft, das Wohnumfeld oder Käufertypologien berechnet und anschließend für das Marketing genutzt.
Für Ihre regionale Werbung bedeutet das eine höhere Erfolgsquote bei geringeren Marketingkosten. Vom Alter, der Familienstruktur über Konsum-Daten, Fahrzeugdichte bis hin zum Lebensstil oder Werten erhalten Sie Aufschluss darüber, welche Charakteristik Menschen an bestimmten Standorten haben. So wird beispielsweise das Alter von Personen mittels einer Vornamen-Analyse geschätzt.
Die Einsatzgebiete sind beim Geomarketing breit gefächert. Neben regionaler Werbung wie bei Print-Mailings oder Außenwerbung können die Informationen auch für die Standortplanung oder Service- und Vertriebs-Optimierungen genutzt werden.
Besteht bei einem Werbeformat eine Verbindung zum Internet (siehe u.a. Addressable TV), können die Standorte von Geräten mittels IP-Adresse und GPS-Daten zugeordnet werden. So entstehen weitere Targeting-Optionen.
7x regionale Werbung
Bei regionaler Werbung denken Sie an die Anzeige in der Tageszeitung? Ja, das ist eine Möglichkeit – aber noch nicht alles! Werbung ist mittlerweile richtig „smart“. Wir zeigen Ihnen klassische und neue Wege, regionale Werbung zu schalten.
1. Print-Mailings per Post – ein Klassiker
Postalische Mailings haben eine hohe Reichweite in einem ausgewählten Zielgebiet.
Sie haben drei Möglichkeiten:
- unadressiert (ohne Adresse)
- teiladressiert (Adresse ohne Namen)
- volladressiert (Anrede mit Name und Adresse)
Für jede Option sind die Targeting Optionen ein bisschen anders.
Versenden Sie unadressierte Briefe per Post oder lassen Sie eine Beilage mit Prospekten verteilen. Sie entscheiden, ob Ihr Mailing an alle Haushalte in einem selektierten Gebiet geht oder nur an Haushalte, die Tagespost erhalten. Das Verteilgebiet wählen Sie anhand von Postleitzahlen, Ortsteilen oder dem Umkreis einer bestimmten Adresse aus.
Ein genaueres Targeting, das für regionale Werbung sehr spannend ist, bieten teiladressierte Mailings, die auf die Hausnummer genau verteilt werden. Neben Postleitzahlen wählen Sie die Adressen z.B. nach folgenden demografischen Eigenschaften aus:
- Kaufkraft
- Anteil der Familien
- Überwiegendes Geschlecht im Gebäude
- Gebäudetyp
- Anteil der Singles
- Eigentumsquote im Straßenabschnitt
- Mittleres Alter auf Gebäudeebene
- Gartengröße
Der Vorteil von volladressierten Mailings liegt in der Personalisierung. Allerdings benötigen Sie dazu bereits Adressdaten.
Die Kosten für postalische Mailings hängen von der Auflage, der Art und dem Gewicht des Briefes und den Portokosten ab. Je höher die Auflage, desto geringer fallen in der Regel die Kosten pro Mailing aus. Ein kuvertierter Standard-Brief mit 75 g kostet beim Versand an 1.000 teiladressierte Haushalte ca. 1,40€ und bei 10.000 Haushalten nur noch ca. 0,30€.
Steckbrief Print-Mailings
- Erreicht viele Menschen in einem bestimmten Gebiet
- Geomarketing wie PLZ, demographische Merkmale und Marktforschungsdaten
- Abhängig von Auflage und Werbemittel, ca. 30€ bis 140€ TKP
Tipp: Informieren Sie sich über die wichtigsten Vor- und Nachteile von Printwerbung.
2. Paketbeilagen – endlich regional!
Paketbeilagen haben Sie in dieser Übersicht wahrscheinlich nicht erwartet. Schließlich versenden Online-Händler in der Regel im Gießkannen-Prinzip deutschlandweit und an den Packtischen werden den Paketen standardisiert Beilagen hinzugefügt, ohne auf den Zustellungsort zu achten.
Das Versandlabel weiß jedoch genau, wo das Paket vom Empfänger entgegengenommen wird. Warum sollte man diese Daten also ungenutzt lassen? Mit der Print-on-Demand Lösung von ParcelDealz wird Ihre Beilagen im Label-Format über den Etikettendrucker direkt an der Packstelle gedruckt und gelangt so auf Basis der Postleitzahl nur in die Pakete Ihrer Wunschregion. Ergänzt wird das Targeting mit Empfänger-individuellen Informationen wie der Altersgruppe, dem Geschlecht und relevanten Produktkategorien.
Diese Art des Targetings hat weitere Vorteile, zum Beispiel können Sie genau überwachen, wie viele Paketbeilagen tatsächlich verteilt wurden. Außerdem steigern Sie die Performance von Paketbeilagen.
Generell sprechen Sie mit Paketbeilagen aktive Online-Käufer an, die eine hohe Online-Affinität haben und konsumfreudig sind. Ein großer Vorteil sind die 100% Öffnungsraten und ein emotionaler Auspackmoment (meist im eigenen Zuhause). Gutscheine bieten sich beim Einsatz von Paketbeilagen besonders gut an. Laut Deutschland Voucher Studie werden sie von Verbrauchern über diesen Kanal am nützlichsten empfunden.
Wie viel eine Paketbeilagen-Kampagne kostet, wird mit dem Tausender-Kontakt-Preis angegeben. Rechnen Sie mit 20€ bis 150€ Euro. Die Druckkosten sind hierbei noch nicht inklusive. Der Druck auf Thermopapier (Versandlabels) ist jedoch eine sehr günstige Option von Print.
Steckbrief Paketbeilagen
- 100% Öffnungsrate
- Emotionaler Moment
- Portokosten entfallen
- Aktive Online-Käufer
- Postleitzahlen
- Altersgruppe
- Geschlecht
- Produktkategorien
- 20€ bis 150€ TKP
In unserem großen 1×1 des Paketbeilagen-Marketings erfahren Sie, wie Ihre erste Kampagne garantiert erfolgreich wird.
3. Werbung in regionalen Zeitungen – einfach seriös
Die ZMG Bevölkerungsumfrage 2019 zeigt, dass regionale Tageszeitungen die Informationsquelle Nr. 1 für lokale Themen sind, um über das Geschehen vor Ort auf dem Laufenden zu bleiben. Das sind gute Voraussetzungen, um auf Ihr regionales Angebot aufmerksam zu machen. Welche Zeitungen in Ihrer Region relevant sind, können Sie dieser Übersicht vom BDZV entnehmen.
Die Umfrage verdeutlicht eine positive Einstellung zu Werbung in der Zeitung. 77% finden Werbung hilfreich und 76% finden Geschäfte seriös, die in der Zeitung Anzeigen schalten. Die junge Zielgruppe zwischen 14 und 29 Jahren erreichen Sie allerdings besser in den digitalen Angeboten einer Zeitung.
(Regionale) Tageszeitungen sind für hohe Kosten bekannt. Mit einer einmaligen Anzeige landen Sie schnell im 4-stelligen Bereich und haben gerade so eine Viertelseite gefüllt. Je größer Ihre Anzeige ist, desto besser wird sie wahrgenommen. Ganzseitige Anzeigen werden von 74% der Leser gesehen. Sie merken, nicht alle werden Ihre Anzeige wahrnehmen und die Streuverluste sind relativ hoch.
Steckbrief regionale Zeitung
- Hohe Glaubwürdigkeit
- Werbung wirkt seriös
- Personen ab 30 Jahren
- Regionale Gebiete
- Merkmale der Leser einer Zeitung
- Von der Größe abhängig, 3-5-stellig
4. Außenwerbung – kaum einer fühlt sich gestört
Plakate, City-Light-Poster, Litfaßsäulen, digitale Bildschirme oder Werbung auf öffentlichen Verkehrsmitteln, bei der Buchung von Out-of-Home-Medien wählen Sie den Standort aus und erreichen eine lokale oder regionale Zielgruppe.
Die Reichweite ist bei Außenwerbung sehr hoch, allerdings auch mit hohen Streuverlusten verbunden. Buchen Sie die Werbeplätze daher strategisch. Ein Plakat auf einer Veranstaltung oder Messe erreicht eine genauer definierte Zielgruppe und mittels Geomarketing können Sie zielgruppenrelevante Gebiete identifizieren. Wenn Sie nachhaltige Produkte bewerben, buchen Sie die Außenwerbung in einem Gebiet mit hoher Kaufkraft dafür.
Ein Vorteil von Außenwerbung ist die hohe Akzeptanz in der Bevölkerung. Sie wird von wenigen Menschen als störend wahrgenommen. Außerdem stellen sich keine datenschutzrechtlichen Fragen.
Regionale Außenwerbung kann günstig sein, aber auch sehr teuer werden. Die Anzahl der gedruckten Plakate, die Flächenmiete und Buchungsdauer beeinflussen den Preis. Die Tagesmiete kann bei einem Plakat bei rund 5€ starten, für eine beleuchtete Reklame an einem Hauptbahnhof sind auch 90€ möglich. Bedenken Sie die vorgegebenen Werbezeiträume von meist 10 bis 11 Tagen.
Steckbrief Außenwerbung
- Hohe Reichweite
- Hohe Akzeptanz in der Bevölkerung
- Auswahl der Werbeflächen mit Geomarketing
- Abhängig von Platzierung und Größe, ab 50€ bis 900€ pro Poster für 10 Tage
5. Radiowerbung – mehr Nähe zum Kunden
Das Radio eignet sich für regionale und lokale Werbung. Anhand von Sendegebieten bestimmen Sie, wo die Werbung ausgestrahlt wird. Je nach Sender können Sie so auch nur bestimmte Landkreise auswählen.
Die ma 2022 Audio II bietet relevante Daten zu den Hörerstrukturen der jeweiligen Sender. In den Planungsdaten 2023 können Sie sich einen Überblick zur Reichweite sowie zum Geschlecht, Einkommen, der Altersgruppe, Bildung und Berufstätigkeit machen.
Mit Radiowerbung erzielen Sie eine hohe Reichweite. Insgesamt 93,4% der Bevölkerung nutzt das Medium monatlich mit einer durchschnittlichen Verweildauer von über 4 Stunden. Sie sprechen Ihre Zielgruppe in alltäglichen Situationen an und erreichen sie in emotionalen Momenten, denken Sie nur an den Radiowecker.
Glaubwürdig ist Radio ebenfalls. Die EBU Studie „Trust in Media“ (2021) zeigt, dass 70% der deutschen Bevölkerung dem Radio vertrauen. Damit steht das Medium an Platz eins, gefolgt vom Fernsehen (60%) und den Printmedien (57%).
Die Kosten für regionale Radiowerbung hängen von der Wahl des Senders (und dessen Reichweite), der Tageszeit der Ausstrahlung und der Häufigkeit der Werbeeinblendung ab. Radiosender berechnen die Kosten anhand von Sekundenpreisen. Die Produktion von Radiowerbung darf nicht unterschätzt werden.
Insgesamt können die Kosten zwar nicht pauschalisiert werden, Gesamtpreise von unter 1.000€ sind bei regionalen Sendegebieten aber realistisch.
Steckbrief Radiowerbung
- Hohe Reichweite
- Hohe Akzeptanz
- Nähe zu den Hörern
- Sendegebiete
- Hörerstruktur
- Sekundenpreise, bereits unter 1.000€
6. Kinowerbung – jung und weltoffen
Kinowerbung richtet sich an Menschen aus einem bestimmten Einzugsgebiet. Das können Bundesländer, Landkreise oder Städte sowie konkrete Kinos und Kinosäle sein. Anhand der prognostizierten Besucherzahl und den geplanten Ausspielungen pro Woche / Monat wissen Sie genau, wie viele Menschen Sie mit Ihrer Botschaft erreichen werden.
Mit Kinowerbung erreichen Sie laut der FDW Media-Analyse (2020) eine jüngere Zielgruppe zwischen 14 und 39 Jahren. Wöchentlich haben Sie das Potenzial, 4,4% der deutschsprachigen Bevölkerung zu erreichen (3,08 Millionen Personen). Wenn demnach junge und junggebliebene Menschen mit guter Bildung zu Ihrer Zielgruppe gehören, diese spontan, mobil und weltoffen sind, gerne reisen, ausgehen oder Sport machen, kann sich Kinowerbung für Sie lohnen. Die Tatsache, dass Menschen ins Kino kommen, zeigt auch deren Konsumfreudigkeit.
Die Kosten für Kinowerbung sind für kleinere Unternehmen bezahlbar und kommen für lokale und regionale Werbung in Frage. Die Preise beruhen auf dem Tausender-Kontakt-Preis, der erwarteten Besucherzahl und der Spotlänge. Die Kreation eines Spots ist aufwendiger und kostenintensiver als die von Print-Werbemitteln.
Steckbrief Kinowerbung
- Kein Wegschalten möglich
- Werbung auf großem Screen
- Junge und jung-gebliebene Menschen
- Einzugsgebiete
- Preise unter 1.000€ für eine monatliche Laufzeit
7. Addressable TV (ATV) – funktioniert auch ohne Werbefilm
Klassische TV-Werbung ist für viele Unternehmen zu teuer. Eine Alternative bietet Addressable-TV, bei dem das lineare Fernsehen regionale Targeting-Optionen erhält.
Damit ist es möglich, Fernsehwerbung bis auf PLZ-Basis (5-stellige Postleitzahlen) auszusteuern. Ob Bundesländer, Städte oder bestimmte Regionen, so werben Sie sowohl lokal als auch regional.
Voraussetzung für diese Werbeform ist ein mit dem Internet verbundener Smart-TV. Das ist im Jahr 2022 bei 54,9% aller Haushalte, die einen TV besitzen, der Fall. Notwendig ist zudem die Einwilligung der Nutzer. Als Basis dient der Technologie-Standard HbbTV, der es erlaubt, direkt weitere Informationen über ein beworbenes Angebot zu öffnen.
Die Werbung wird beim Addressable-TV nicht nur zwischen Sendungen platziert, sondern vor allem mit sogenannten SwitchIns direkt ins TV-Bild eingebunden – und zwar kurz nachdem der Zuschauer den Sender gewechselt hat.
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Mehr InformationenHier wirbt die Kölner Bäckerei Hardt.
Die Verbindung zum Internet öffnet weitere Türen. Wetterdaten können als Basis für die Ausstrahlung eines Spots genutzt werden. Ist es sonnig, werben Sie für Themen rund ums Grillen, Reisen oder Ihre Eisdiele. Regnet es, sind Indoor-Aktivitäten wie ein Thermenbesuch oder wärmende Textilien relevant. Mit weiteren Kriterien wie TV- und Digitaldaten, Gerätearten und TV-Zuschauern auf Basis der AGF / GFK grenzen Sie die Zielgruppe ein.
Addressable-TV ist günstiger als klassische TV-Werbung. Statt 6-stelligen Summen, kommen niedrige 4- bis 5-stellige Kosten auf Sie zu. Gleichzeitig reduzieren Sie Streuverluste und bleiben bei der Buchung flexibel. Durch SwitchIns halten sich die Produktionskosten ebenfalls ins Grenzen. Sogar Standbilder sind möglich.
Steckbrief Adressable TV
- Kein Wegschalten durch SwitchIns
- Flexibel, zum Beispiel anhand von Wetterdaten
- Geomarketing wie Postleitzahlen
- Geotargeting wie Wetter
- Weitere Merkmale der Nutzer
- Auswahl von TV-Sendungen
- Niedriger 4-stelliger Bereich
In unserem Artikel zu digitalen Strategien im Geo-Targeting Marketing erfahren Sie 3 weitere Möglichkeiten für Geomarketing. Unter anderem wie Sie mit am besten über SEO und Google Ads eine regionale Zielgruppe erreichen.
Fazit: Starten Sie eine regionale Werbe-Kampagne
Jeder regionale Werbekanal bringt verschiedene Targeting-Optionen mit sich. Entscheiden Sie sich daher nicht nur aus Budgetgründen für eine Werbeart, sondern fragen Sie sich, wie gut Ihre Zielgruppe damit erreicht werden kann. Wir empfehlen einen Mix aus mehreren Strategien für Ihre regionale Werbung.
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